Karl Dietrich Bracher

dt. Historiker und Politikwissenschaftler; Prof. in Bonn 1959-1987; Veröffentl. u. a.: "Die Auflösung der Weimarer Republik", "Die deutsche Diktatur", "Wendezeiten der Geschichte", "Geschichte als Erfahrung. Betrachtungen zum 20. Jahrhundert"

* 13. März 1922 Stuttgart

† 19. September 2016 Bonn

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 49/2016

vom 6. Dezember 2016 (se)

Herkunft

Karl Dietrich Bracher, ev., wurde 1922 in Stuttgart geboren. Er stammt aus einer bekannten Stuttgarter Bürgerfamilie: Sein Vater, Theodor Bracher, war Gymnasiallehrer und Abteilungsleiter im Württembergischen Kultusministerium, der Urgroßvater, Wilhelm Pelargus, Hoferzgießer in Stuttgart.

Ausbildung

B. besuchte das Eberhard-Ludwig-Gymnasium in Stuttgart. 1940 zum Kriegsdienst einberufen, war er Soldat im Afrikakorps und geriet 1943 in amerikanische Gefangenschaft. Die Lagerleitung gestattete es ihm und einigen Mitgefangenen, eine Art Gymnasium aufzubauen, an dem er selbst Latein unterrichtete und das einen später als Abitur anerkannten Abschluss verlieh. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte B. in Tübingen alte und neuere Geschichte, Philosophie, klassische Philologie und Literaturwissenschaft. 1948 promovierte er mit einer Arbeit über "Verfall und Fortschritt im Denken der frühen römischen Kaiserzeit" (gedruckt 1987) zum Dr. phil. 1949-1950 folgten weitere geistesgeschichtliche und politische Studien an der Harvard University in den USA. 1955 habilitierte ...